Weitergehende Informationen für Eltern
Bei Jugendlichen weichen die Eigen- und die Fremdwahrnehmung oft voneinander ab.
Dabei unterscheiden sich noch die Eindrücke der Eltern, der Großeltern, der Lehrer und von anderen Außenstehenden.
Pubertät und Adoleszenz sind die Zeit, in der die Jugendlichen lernen, immer mehr Verantwortung für sich und für ihre Familie zu übernehmen. Es ist die Zeit, in der Eltern Verantwortung abgeben und die Jugendlichen auf ihrem Weg in die immer größere Selbstständigkeit begleiten. Hierbei entzünden sich oft Konflikte.
Der Zugang des Coaches gelingt über aktives Zuhören und im respektvollen Gespräch.
Coach und Jugendlicher kommen ganz freiwillig zusammen und sind völlig unabhängig voneinander. Daher kann der Jugendliche sich dem Coach anders öffnen als den Eltern, andererseits kann der Coach dem Jugendlichen aus der emotionalen Distanz auch andere Rückmeldungen geben.
Beim Coaching werden kognitive und emotionale Reifungsprozesse initiiert, die sonst einem späteren Entwicklungsalter entsprechen.
Die Anregungen des Coaches sind als Ideen zu verstehen, die der Jugendliche gleich umsetzen kann, sie sich vielleicht für später merkt oder auch verwirft. Dies ist Teil seiner freien Entscheidung. Angestrebt wird ein tieferes Entdecken der eigenen Persönlichkeit. Es geht nicht um Leistung oder Unterordnung, sondern um begleitetes Nachdenken und Selbstreflektion.
Themengebiete können sein:
- Zukunftsperspektiven
- Entscheidungen in Eigenverantwortung
- Was ist für mich veränderbar?
- Bewusstsein über eigene Stärken und Wirksamkeit
- Wie wirke ich auf andere?
- In Gruppen: was lerne ich und was kann ich beitragen?
Orientierung an Vorbildern, leider auch an zweifelhaften
Spätestens in der Pubertät werden Eltern durch Anweisungen immer weniger bewirken können und eher den Widerstand des/der Jugendlichen aktivieren. Biologisch ist vorgesehen, dass der elterliche Einfluss immer weniger wird. Es ist die Zeit, Entscheidungen und Verantwortung immer mehr abzugeben. Idealerweise werden die Eltern zu weisen Wegbegleitern und Gesprächspartnern.
Im Coachingprozess entsteht ein Bewusstsein für eigene Handlungen, Wirkungen und Folgen. Der Coach gibt nicht die Wünsche von Eltern oder Lehrern in einer anderen Verpackung weiter. Er begleitet durch Fragen und gibt manchmal Hilfen zur Selbsteinschätzung, zum Abgleich mit der Realität. Er öffnet den Blick des Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf verborgene und unbewusste Facetten der Persönlichkeit und auf die Chancen, die darin stecken.
Häufig bringt ein Austausch von Erfahrungen und Wünschen zwischen Eltern und Jugendlichen unter der Moderation des Coaches neue gemeinsame Perspektiven.